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Ein Porträt des bekanntesten Reisenden des Mittelalters (1254-1324), dessen Werke heute noch voller ungeklärter Einzelheiten sind. Die Autorin macht deutlich, warum die Forschung hier an Grenzen stößt.

Marco Polo und sein Werk faszinieren noch heute; aber auch Columbus hatte ein Exemplar seines Werkes in seinem Besitz. Dieses war aber nie ein festgeschriebener, gewissermaßen stabiler Text. Es ist ein Konglomerat von etwa 150 Handschriften, die jeweils bestimmten Auftraggebern angepaßt wurden; es wurde für diese Zwecke umgestellt, gekürzt, verändert, erweitert, sprachlich in andere Form gebracht und ist heute noch voller ungeklärter Einzelheiten. Marina Münkler macht plausibel, warum die Forschung hier an Grenzen stößt. Sie stellt Marco Polos Reisen in den Kontext der damaligen west-östlichen Begegnungen mit Tartaren und Mongolen im Handel, auf Kriegszügen und bei Missionierungsversuchen. Dabei gelingt es ihr, auch dem nur wenig vorgebildeten Leser einen guten Durchblick durch die recht verworrenen Verhältnisse im späten Mittelalter zu verschaffen und Werk und Person - soweit der Forschungsstand es zuläßt - in ein klares Licht zu stellen. Mit Register und bibliographischen Anmerkungen.